Termine
Ausstellung: „Erlebte Natur: Tiere der Nacht: Nachtgeflüster – unterwegs im urbanen Dunkel“
22.03.2025 – 08.02.2026 – Haus für Natur in St. Pölten
Wie lebt die Natur, wenn wir schlafen? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum des Veranstaltungsformats „Erlebte Natur“. Spannende Dialoge zu gesellschaftsrelevanten Themen erwarten Sie!
Allgemeines über EBN
Als gemeinnütziger Verein engagiert sich „Entdecke & Bewahre Natur (EBN)“ für den Schutz der Natur und Artenvielfalt in Österreich. Unsere Schwerpunkte liegen auf Tier- und Artenschutz, Natur- und Umweltschutz sowie Umweltbildung. Wir motivieren Menschen, ihre Umgebung bewusst wahrzunehmen und mitzugestalten – etwa durch Vorträge oder Beteiligung an Citizen-Science-Projekten wie StadtWildTiere.at und WildeNachbarn.at, die Wildtiere im urbanen und ländlichen Raum erforschen. An unserem Vereinsstandort in Elsarn (NÖ) führen wir zudem konkrete Artenschutzmaßnahmen durch, z. B. zum Schutz bedrohter Fischarten und der Europäischen Sumpfschildkröte.
Wir freuen uns über jede Form der Unterstützung – sowohl finanziell als auch ideell. Wollen Sie uns z. B. bei Veranstaltungen oder bei Arbeiten am Vereinshaus helfen oder haben eine kreative Idee? Dann schreiben Sie uns einfach! Wenn Sie uns finanziell mit einer Spende unterstützen möchten, sind wir als gemeinnütziger Verein besonders dankbar. Auch Praktikant*innen sind willkommen, z. B. zur Mitarbeit bei unseren Forschungsprojekten im Arten- und Naturschutz (vor allem in Wien).
Herzlichen Dank für Ihr Interesse!
Wildtiere und Naturschutz
Artenvielfalt – also die Vielfalt an Tieren, Pflanzen und anderen Lebewesen – macht unsere Natur stabiler und widerstandsfähiger. Fachleute nennen das Resilienz: Damit ist gemeint, wie gut ein Lebensraum mit Veränderungen wie z. B. Klimawandel, Trockenheit oder neuen Krankheiten umgehen kann.
Je mehr verschiedene Arten es gibt, desto größer ist die Chance, dass manche gut mit solchen Veränderungen klarkommen – und so das ganze System am Laufen halten. Außerdem können mehrere Arten oft ähnliche Aufgaben in der Natur übernehmen (z. B. Samen verbreiten oder Pflanzen bestäuben). Wenn eine Art ausfällt, springen andere ein – das schützt die Natur vor dem „Kollaps“.
Auch kleine, naturnahe Flächen in der Stadt sind wichtig. Sie tragen dazu bei, dass die Vielfalt insgesamt erhalten bleibt und die Natur besser mit Herausforderungen zurechtkommt.
Schon kleine Maßnahmen helfen: Lass Laub, alte Stängel oder Asthaufen liegen – sie bieten Schutz und Nahrung für viele Tiere. Auch auf dem Balkon bringen wilde Ecken mit heimischen Pflanzen, Wasserstellen und Nisthilfen wertvollen Lebensraum. Alte Bäume und Totholz sind besonders wichtig: Sie sind Wohnraum für Käfer, Pilze, Vögel und viele andere Arten – echte Hotspots der Vielfalt!
Weitere Tipps für Garten & Balkon findet man hier:
Wildtierfreundlich gärtnern
Asthaufen im Garten
Balkontipps
Das Insektensterben ist ein ernstes Problem, das durch verschiedene menschliche Aktivitäten verursacht wird. Ein Hauptgrund ist die intensive Landwirtschaft, die durch Monokulturen und den Einsatz von Pestiziden die Lebensräume und Nahrungsquellen vieler Insekten zerstört. Auch der Verlust von natürlichen Lebensräumen durch Bebauung und Versiegelung trägt dazu bei.
Besonders betroffen sind Wildbienen, deren Populationen durch den Verlust von Nahrungsquellen und Nistplätzen stark zurückgehen. Honigbienen sind zwar weniger gefährdet, leiden jedoch unter Parasiten wie der Varroamilbe und dem Einsatz von Pestiziden.
Um dem Insektensterben entgegenzuwirken, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Pestizide vermeiden: Verzichten Sie auf chemische Pflanzenschutzmittel in Ihrem Garten oder auf dem Balkon.
- Vielfältige Pflanzen: Pflanzen Sie eine Vielzahl von heimischen Blumen und Kräutern, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen, um Insekten über das ganze Jahr Nahrung zu bieten.
- Unterschlupfmöglichkeiten schaffen: Lassen Sie Laub- und Holzhaufen liegen und stellen Sie Insektenhotels auf, um Nistplätze zu bieten.
- Lichtverschmutzung reduzieren: Vermeiden Sie unnötige Beleuchtung in der Nacht, um nachtaktive Insekten zu schützen.
Weitere Tipps und Informationen zur Förderung von Wildbienen finden Sie auf der Seite von StadtWildTiere und Wilde Nachbarn: Ein Paradies für Wildbienen auf dem eigenen Balkon.
- Wir nehmen keine auf, aber wo diverse Auffangstationen oder Tierheime sind. Z.B St. Pölten, Krems, Gföhl, Haringsee, Laxenburg (Wien), Fledermaus Wien, Wiener Tierschutzverein,…
Herrscht Unsicherheit, ob ein Wildtier tatsächlich Hilfe benötigt, sollte es zunächst aus der Ferne beobachtet werden. Stellt sich dabei heraus, dass das Tier deutlich verletzt ist oder auffälliges Verhalten zeigt, ist Hilfe erforderlich. In solchen Fällen können örtliche Wildtierhilfen oder Jägerverbände kontaktiert werden – in Niederösterreich zum Beispiel die NÖ Tierschutz-Hotline.
Besonders bei Jungtieren ist Vorsicht geboten: Oft sind sie nur vorübergehend allein gelassen worden. Auch hier gilt daher: zunächst beobachten. Befinden sich Jungvögel ohne Federn am Boden, können sie vorsichtig wieder ins Nest gesetzt werden.
Ganz grundsätzlich ist beim Umgang mit Wildtieren auf den eigenen Schutz zu achten. Direkten Kontakt sollte man vermeiden, so empfiehlt es sich beim Hantieren Handschuhe zu tragen.
Mensch und Wildtier
In vielen Städten leben heute deutlich mehr Wildtiere als noch vor einigen Jahrzehnten – und das hat mehrere Gründe. Einerseits bietet der städtische Raum zahlreiche Vorteile: Es gibt ein reiches Nahrungsangebot durch Müll, Futterstellen oder Gärten, kaum natürliche Fressfeinde und viele geschützte Rückzugsorte wie Dachböden, Parkanlagen oder verwilderte Brachen. Andererseits schrumpfen und zersiedeln sich natürliche Lebensräume durch die intensive Nutzung des Umlands – Wildtiere „weichen“ deshalb mitunter in Städte aus, um zu überleben.
Gleichzeitig ist es wichtig zu bedenken: Manchmal wirkt es auch nur so, als gäbe es mehr Wildtiere in der Stadt – denn hier leben sehr viele Menschen auf engem Raum. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ein Tier sieht, fotografiert oder meldet. Im Wald hingegen gibt es zwar ebenso viele Tiere – aber deutlich weniger Menschen, die ihnen dort begegnen.
Arten wie Füchse, Steinmarder, Igel oder Wildkaninchen sind besonders anpassungsfähig und lernen schnell, sich in der vom Menschen geprägten Umgebung zurechtzufinden. Für einige Tiere wird die Stadt dadurch sogar zu einem neuen, dauerhaften Lebensraum. Trotzdem bleibt das Stadtleben eine Herausforderung: Verkehr, Lichtverschmutzung oder fehlende Rückzugsorte können zur Gefahr werden.
Mehr Infos:
Fledermäuse sind streng geschützt und ihre Quartiere dürfen nicht ohne Weiteres entfernt oder gestört werden. Wenn sich Fledermäuse am Dachboden befinden, ist das zunächst kein Grund zur Sorge – im Gegenteil: Sie sind nützliche Insektenfresser und sehr unauffällige Mitbewohner.
Für Fragen zu möglichen Maßnahmen oder wenn ein Eingriff notwendig erscheint, wenden Sie sich bitte unbedingt an die Expert:innen des KFFÖ (Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich): www.fledermausschutz.at
Was ist zu beachten, wenn ich Nistkästen für Vögel oder Fledermäuse aufhängen will?
Nistkästen bieten einen wertvollen Ersatz für natürliche Höhlen – vor allem in Siedlungsgebieten, wo alte Bäume und andere geeignete Strukturen fehlen können. Damit sie auch wirklich helfen, sollten einige Grundregeln beachtet werden:
Standort:
- Höhe: Die Kästen sollten in sicherer Höhe (mind. 2 m) angebracht werden, für Fledermäuse am besten noch höher (ab ca. 3 m).
- Wettergeschützt: Ein wetterabgewandter Standort wird empfohlen – idealerweise mit Ausrichtung nach Osten oder Südosten.
- Freier Anflug: Der Anflugbereich vor dem Kasten sollte frei von Ästen oder anderen Hindernissen sein.
Montage:
- Stabile Befestigung: Der Kasten sollte fest sitzen, darf sich bei Wind nicht bewegen.
- Ungestörte Umgebung: Ruhige Plätze, fern von dauerhaftem Lärm oder starker Beleuchtung, werden bevorzugt.
Pflege & Kontrolle:
- Vögel: Vogelnistkästen sollten 1× jährlich – idealerweise im Herbst – gereinigt werden, um Parasiten zu vermeiden.
- Fledermäuse: Fledermauskästen dürfen nicht geöffnet oder gereinigt werden, da die Tiere sehr störungsempfindlich sind.
Besonderheit bei Fledermäusen:
Fledermäuse wechseln häufig ihr Quartier – es ist daher sinnvoll, mehrere Kästen mit unterschiedlicher Ausrichtung (Sonne/Schatten) anzubieten.
Weitere Infos und Empfehlungen finden Sie auf der Website der Österreichischen Vogelwarte und beim Koordinationszentrum für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ).
So gut gemeint das Füttern auch ist – in den meisten Fällen ist es nicht sinnvoll und kann Wildtieren sogar schaden. Denn: Wer regelmäßig Futter auslegt, verändert das Verhalten der Tiere. Sie verlieren ihre Scheu, sammeln sich unnatürlich dicht – was das Risiko für Krankheiten, Revierkämpfe und Konflikte mit Menschen erhöht.
Außerdem gewöhnen sich manche Arten an bestimmte Futterquellen, obwohl das Nahrungsangebot in der Natur ausreichen würde. Das betrifft zum Beispiel Igel, Füchse, aber auch viele Vogelarten. Besonders problematisch wird es, wenn falsches oder ungeeignetes Futter verwendet wird – etwa Milch für Igel oder Essensreste für Füchse und Krähen.
Eine Ausnahme gilt für gezielte Winterfütterung von Vögeln, etwa bei Frost oder Schnee. Diese kann helfen, ist aber eher eine Maßnahme zur Naturbeobachtung als aktiver Artenschutz. Wer Wildtieren wirklich helfen möchte, sollte strukturreiche Gärten mit heimischen Pflanzen schaffen – das bietet Nahrung und Unterschlupf ganz ohne zusätzliche Fütterung.
Mehr dazu:
Jedes Jahr sterben in Österreich hunderttausende Vögel, weil sie mit Fensterscheiben kollidieren – meist, weil sie das Glas als freie Flugbahn oder Spiegelung von Bäumen und Himmel wahrnehmen. Besonders gefährlich sind große, durchsichtige Flächen oder spiegelnde Glasfassaden.
Damit es gar nicht erst zu solchen Kollisionen kommt, helfen sichtbare Muster oder Markierungen auf der Außenseite der Scheibe – im Abstand von max. 10 cm horizontal und 5 cm vertikal. Geeignet sind z. B. UV-stabile Punkte, Streifen, spezielle Folien oder das Bedrucken der Scheibe. Wichtig ist: Einzelne Greifvogelsilhouetten reichen nicht aus – sie werden oft ignoriert.
Auch Raffrollos, außenliegende Jalousien, Netze oder Pflanzen vor der Scheibe können helfen, die Fläche für Vögel sichtbar zu machen. Wer neu baut oder saniert, sollte schon bei der Planung auf vogelfreundliche Architektur achten.
Mehr Infos:
Künstliches Licht stört viele Wildtiere in ihrem natürlichen Verhalten. Nachtaktive Insekten werden von Lichtquellen angezogen und sterben oft, was das gesamte Ökosystem beeinträchtigt. Vögel können durch künstliches Licht in ihrer Orientierung und Fortpflanzung gestört werden, zum Beispiel verändern sich Paarungs- und Nestbauzeiten. Fledermäuse meiden oft beleuchtete Gebiete, was ihre Jagdmöglichkeiten einschränkt. Auch Pflanzen und andere Tiere leiden unter den veränderten Lichtverhältnissen.
Um Wildtiere zu schützen, sollten unnötige Beleuchtungen reduziert, Lichtquellen abgeschirmt und auf warmweiße Lampen mit geringem Blauanteil gesetzt werden.
Mehr Infos: